Fastnachtsumzüge im Spreewald – 2023 erstmalig wieder nach einer mehrjährigen Pause

Trachtenfrauen in Naundorf

Alljährlich findet in den Spreewalddörfern das Brauchtum des Winteraustreibens statt, allerdings gab es erstmalig eine coronabedingte zweijährige Zwangspause. Die Fastnacht, auch Zapust genannt, setzt sich aus Zampern und dem Fastnachtsumzug zusammen. Beim Zampern (meist Donnerstag) wird mit Lärm und „schrecklichen“ Figuren der Winter vertrieben und es werden Spenden für diese Dienstleistung von der Dorfbevölkerung angenommen. Beim Umzug (meist Sonntag) bedanken sich Trachtenpaare für die erwiesene Unterstützung bei der Winteraustreibung – in der modernen Form bedankt man sich bei den Dorfältesten und bei den Neuzugängen, die mit einem Buffet quasi ihren Einstand in das Dorfleben geben.

Naundorf, 11.02.23: Ausmarsch war um 13 Uhr aus dem eigens dafür erworbenen neuen Festzelt auf dem Dorfplatz. 30 Paare wurden von den Prostertaler Musikanten musikalisch begleitet. Besucht wurden die ältesten Frau von Naundorf, Ingeborg Krüger (89) und der Dorfälteste, Werner Schultchen (93); in Fleißdorf waren es  älteste Frau Anita Loni Helga Netzker (93) und der älteste Mann Lothar Gärtner (87).
In Naundorf wurde der Zug von Nadine und Tom Michelberger bewirtet. Das Hotelierpaar aus Berlin baut sich Naundorf eine Farm mit Nahrungswald auf. Anja und René Choschzick, Firmeninhaber Zick Production aus Cottbus, bewirteten ebenfalls den Festzug. Zuletzt ging es zurück ins Festzelt, wo der Zug von Michaela und Karsten Jurk erwartet wurde.

Stradow, 11.02.23:  Insgesamt 45 Paare, davon 13 Jugend- und Kinderpaare, bewegten sich durchs Dorf. Besucht wurden die Familien Daniel Orsin, Udo und Roy Bielagk in ihrem neuen Blockbohlenhaus, die neuzugezogenen Familie Schloßhauer, sowie die Dorfältesten Paul Psaar (89) und Hildegard Jurisch (87). Die jüngsten Stradower Umzugsteilnehmer begleiteten den Zug im Bollerwagen, es waren Mia Wehlan (2) und Louis Brand (2).
Abends kehrte die Fastnachtsgesellschaft in Raddusch zum Tanz ein.

Raddusch, 26.02.23: Der Radduscher Heimat- und Trachtenverein konnte mit seinem Fastnachtskomitee 35 Paare für den Festumzug gewinnen. Die Raddduscher Tracht gehört zu den etwas anderen im Spreewaldraum. Auffällig ist der breite Rocksaum und der mit Perlen bestickte Gürtel, der aber manchmal in der Truhe bleibt. Nach dem obligatorischen Gruppenfoto im Hafen ging es unter Kapellenbegleitung durchs Dorf.  Nach dem Zampern am Vortag war das für die Teilnehmerinnen und Teilnehmer beider Veranstaltungen ein großer Aufwand, zumal das Wetter nicht ganz optimal war.

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Alle Fotos unter https://www.spreewald-foto.de/spreewaldneuigkeiten/

Über Peter Becker 396 Artikel
Jahrgang 1948, Diplomlehrer, Freier Journalist und Fotograf

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