Mehrmals im Winter treffen sich immer noch Stricker und Spinner zum nachmittäglichen Spinnte-Kreis. Der Geselligkeit und des Austausches von Neuigkeiten wegen traf man sich früher gern bei den Nachbarn, heutzutage geht es ringsum durch die Nachbardörfer wie Leipe, Groß-Lübbenau, Suschow und Burg. Während die einen die Schafwolle verspinnen, verarbeiten die anderen das Spinngut aus den Vorwochen bereits zu Socken und Füßlingen. Der gesponnene Faden muss dazu vorher noch verzwirnt werden. Bei Spinnen dreht sich das Rad rechts herum und beim Zwirnen, bei dem 2-3 Fäden zusammengeführt werden, geht es dann links herum. Die Spinner verfügen über jahrzehntelange Erfahrung und würden ihr Wissen gern an die Jugend weitergeben – doch hier scheint sich das Interesse noch in Grenzen zu halten. Was die Alten von der Jugend dagegen übernommen haben, ist der Umgang mit den Medien. Jeder nimmt mal mit seinem Handy Videosequenzen vom Spinnen und Stricken auf, um sie an die Verwandtschaft, darunter auch die Jugend, zu verschicken. Vielleicht gelingt es so, Interesse zu wecken?
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