Burger Höfeadvent

Pünktlich zum Burger Höfeadvent verzauberten Schneeflocken ab dem frühen Morgen die Streusiedlung in eine anheimelnde Winterlandschaft. Einige Höfe und touristische Zentren zeigten sich bei einsetzender Dämmerung in weihnachtlicher Stimmung: Feuerkörbe und Glühweinstände sorgten fürs Aufwärmen, im Burger Hafen starteten Kähne mit offenem Kaminfeuer und Decken für die Knie in die winterliche Landschaft. Der geplante Busshuttle zwischen den Hofstellen fiel leider aus, sodass viele Besucher mit dem Auto anreisten. Dadurch kam es zu Verstopfungen auf den Straßen, beispielsweise am „Alten Backofen“, wo zeitweise wegen Gegenverkehr und Randparker nichts mehr ging. Dennoch war alles ziemlich entspannt, das Vergnügen sollte durch solche Dinge keinen Knacks bekommen: Menschen trafen sich und kamen ins Gespräch, Musik, egal ab handgemacht oder aus der Box, untermalte die vorweihnachtliche Stimmung.
Dass sich das eigentlich mit der traditionellen Weihnacht widersprach, wird wohl vielen Besuchern nicht bewusst gewesen sein. Ältere Spreewälder, wie die Lübbener Marga Morgenstern, erinnern sich an genau das Gegenteil. „Die Weihnachtszeit war die stille Zeit, man ging nicht zum Tanz und fastete sogar. Die Menschen sorgten für reichlich Futter fürs Vieh und für Brennholz und kümmerten sich um die Vorbereitung der Festessen, damit an den Weihnachtstagen mehr Zeit zum Ausruhen war. Im Ofen brannte die ganze Weihnachtsnacht ein Holzfeuer, dessen Asche am nächsten Morgen um die Obstbäume gestreut wurde, was eine gute Ernte sichern sollte“, erinnert sich die in Straupitz geborenen und aufgewachsene Marga Morgenstern.

Peter Becker, 12.12.22

Über Peter Becker 359 Artikel
Jahrgang 1948, Diplomlehrer, Freier Journalist und Fotograf

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