Eine Buchvorankündigung!
Lesungen am 28.03.25 im Burger „Haus der Begegnungen“ und am 11.04.25 in der Lübbenauer „Bunten Bühne“ (Gleis 3)!
Bei den Sorben/Wenden ist seit jeher die Osterzeit die wichtigste Festzeit des Jahres, sie kommt im Stellenwert noch vor Weihnachten und hat einen ähnliche Wichtigkeit wie die Fastnachtszeit mit Zampern und Zapust. Beginnend vor etwa 1000 Jahren wurde das einst heidnische Fest der Wintersonnenwende, der Tag-Nacht-Gleiche, vom christlichen Glauben der Auferstehung überlagert und ist inzwischen als religiöses Fest etabliert, wenn auch bei vielen der heute Lebenden die Ursprünge in den Hintergrund treten und Ostern nur noch ein Fest im jährlichen Reigen der Festtage ist.
Das Osterei
Es gilt als Symbol der Wiedergeburt neuen Lebens, es steht für das Aufleben der Natur gleichermaßen wie für Hoffnung auf eine gute, lebenssichernde Ernte. Das Ei wurde entsprechend verehrt und in der Vor-Osterzeit manigfaltig gestaltet: Vom einfachen Einfärben mit Zwiebelschalen, Roggengrün und Rotebetesaft bis hin zum kunstvollen Verzieren reicht die Palette der Verehrung durch Verzierung.
Osterwasser
Einst wurde dem um Mitternacht zum Ostersonntag geschöpften Wasser aus den Spreewaldfließen magische Kraft zugeschrieben. Es wurde lange aufbewahrt und bei Verletzungen ebenso verwandt wie bei Hautkrankheiten – oder zum Waschen, um „ewige Schönheit“ zu erlangen. Allerdings mussten dafür einige Regelungen beim Wasserholen beachtet werden: Im Burg beispielsweise musste es Wasser sein, welches aus dem Osten floss, in Leipe musste es aus der tiefsten Stelle geschöpft werden oder in Lehde im Bereich von Wasserkreuzungen mit möglichst viel Verwirbelungen. Und es musste schweigend nach Hause gebracht werden – jede Störung, auf die es meist die jungen Burschen ankommen ließen- machte das Wasser unbrauchbar, es wurde zu „Plapperwasser“.
Osterfeuer
Einem uralten heidnischen Brauch folgend wird zur Wintersonnenwende (heute Ostern) Altes, nicht mehr Benötigtes verbrannt, um Platz für Neues zu schaffen. Die Osterfeuer waren früher allerdings wesentlich kleiner als heute, denn Holz wurde als Brennmaterial benötigt. In Zeiten moderner Heizungen fallen heute in den Dörfern wesentlich größere Mengen Brennmaterial an, zumeist Strauchwerk aus Hecken- und Obstbaumverschnitt.
Text und Fotos Peter Becker, 05.01.25
Weitere meiner früheren Beiträge zur Osterthematik im Spreewald:
Osterbrand – eine neue Tradition entsteht
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