

















Es gibt zwar keine offiziellen Vergleiche, doch der kürzlich in Striesow aufgestellte Maibaum dürfte hinsichtlich seiner Größe einen Spitzenplatz einnehmen. Die überaus schlanke und fast 23 Meter lange Kiefer aus heimischen Forst wurde mit viel Manneskraft, ganz so wie einst, aufgestellt. Technik war zwar auch im Einsatz, aber nur für den Transportweg. Pferde oder Ochsen wie früher sind eben nicht mehr so ohne Weiteres zu bekommen, um den Baum und seine Aufstellstützen aus dem Wald zu holen.
Schon Wochen vor dem Termin wurde die Auswahl durch den Feuerwehr-Förderverein Striesow, deren Mitglieder verantwortlich für die Aufstellung zeichnen, vorgenommen. Es musste gefällt, ausgeästet und entrindet werden, eine insgesamt zeit- und kraftaufwändige Arbeit, die nur dank vieler Helfer möglich war.
Die Frauen des Dorfes kümmerten sich am Aufstelltag um das Winden des Kranzes, der später die Spitze zieren sollte. Überhaupt: Am späten Nachmittag dürfte ganz Striesow am Aufstellplatz neben der Feuerwehr eingetroffen sein – jeder und jede brachte sich ein, entweder mit seinen Ratschlägen oder mit seiner Muskelkraft, die während der Aufstellung ganz besonders gefragt war. Ortswehrführer Uwe Bertels kommandierte seine Mannschaften, zeitweise waren es sechs (an jeder der drei Stützen zwei), routiniert und durch klare Ansagen. Dass dabei das eine oder andere derbere Wort fiel, machte den Männern nichts aus; schließlich waren sie gestandene Leute und einiges gewohnt.
Nach einigen bangen Momenten, kam der Baum dann doch in das zuvor ausgehobene zwei Meter tiefe Loch, in dem sich schon das Grundwasser spiegelte. Kamerad Johann Welk schnürte sich die Steigeisen an und löste die in 20 Meter Höhe befindlichen Führungsseile. Für seine sportlich-mutige Aktion bekam er viel Beifall.
Ein weitere Striesower Besonderheit, neben der alles überragenden Höhe des Baums und der zahlreichen Mitwirkenden, ist das Verlosen des Maibaums. Die Einnahmen, am Schluss waren es 410 EUR, kommen der Kinder- und Jugendfeuerwehr zugute. Nach der üblichen Standzeit von vier Wochen bekommt der Gewinner den Baum für seine Zwecke übereignet. „Entweder ganz oder handlich zersägt, so wie man ihn möchte“, war aus den Kreisen der Losverkäufer zu hören. In diesem Jahr darf sich Simone Ryback bei einem Lospreis von fünf Euro über eine Menge Holz freuen.
Peter Becker, 02.05.25
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