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Mit dem LDC-Sonderzug durch Sachsen
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LDC steht für Lausitzer Dampfclub e.V., und der organisiert jährlich mehrere Sonderfahrten als Tagestouren in verschiedene Zielgebiete. Am 10. Juni startete in Cottbus pünktlich um 5:45 Uhr der aus nostalgischen Reisewagen der ehemaligen Deutschen Reichsbahn bestehende Zug mit 120 Reisenden. Vorgespannt war noch eine E-Lok, doch in Dresden erfolgte der Wechsel auf die von Eisenbahnfreunden schon sehnlichst erwartete Dampflok. Die vereinseigene Schnellzuglokomotive 03 2204 befindet sich immer noch zur Reparatur in Ausbesserungswerk Meiningen. „Doch wir hätten sie wegen der Waldbrandwarnstufe ohnehin nicht einsetzen können; im Dresdner Raum hatte es zuvor geregnet, deshalb haben wir diese Lok angemietet“, berichtet Roland Kwasniok, Schriftführer im LDC und am Reisetag der Zugverantwortliche. Die vorgespannte 52 8079-7[1] war zwar schon 80 Jahre alt, aber sie schnaufte fit und mit kräftigem Sound durchs Elbtal nach Pirna und zurück bis Arnsdorf. Erstaunlich, wie gut Eisenbahnnostalgiker vernetzt sind: Offensichtlich kannten vielen die Durchfahrzeiten, denn auf fast jedem Bahnsteig hatten sich Freunde mit zum Teil umfangreicher Medientechnik postiert und nahmen die Vorbeifahrt des Zuges auf.
Welches Thema die Familien-Sonderzugfahrt hatte, wurde schon beim Einstieg deutlich. Die am frühen Morgen noch verschlafen wirkenden Kinderaugen hellten sich schnell auf, als sie von der Squaw Stefanie und den Indianerkindern Max, Moritz und Tom begrüßt und zum Basteln von Indianerschmuck aufgefordert wurden. Das Indianerthema ist einer früheren Reiseplanung (Indianermuseum Radebeul) geschuldet, was aber aus fahrplantechnischen Gründen nicht umgesetzt werden konnte. Bald baumelten an den Abteilfenstern fedrige Windfänger und anderer Schmuck, der ins vorbeieilende Dresdener (Indianer-)Umland grüßte.
Der Besuch bei der ITL-Eisenbahngesellschaft in Pirna war zu deren 25-jährigen Betriebsjubiläum ganz nach dem Geschmack der mitreisenden Eisenbahnfreunde, besonders der Modellbauer und ließ deren Puls und die Sehnsüchte in die Höhe schrauben: In den riesigen Hallen waren Miniaturbahnen aus ganz Deutschland, Polen und Tschechien zu sehen. Nur Eingeweihte wussten, dass die Sehnsüchte nur Stunden später in Erfüllung gehen könnten, denn in Sebnitz hatte die Tillich-Modellbahn GmbH zu deren 30-jährigen Bestehen eingeladen. Eine riesige Auswahl aus Modellbahnteilen verschiedenster Spurklassen lud zum Kauf ein. Manche Ehefrau begleitete stirnrunzelnd und mit ernster Miene ihren Gatten bei der Teileauswahl, ihn gelegentlich fragend, ob dies denn wirklich notwendig sei. Aber überzeugte Modellbahnfreaks lassen sich nur schwer abhalten, zu groß die Möglichkeiten, zu lukrativ die Sonderpreise.
Nach Sebnitz und zurück gelangten die Zugpassagiere ab Arnsdorf mit dem durch den LDC extra dafür georderten Schienenersatzverkehr – an sich nichts Unübliches und kaum Verwunderung auslösend in heutiger Zeit. Abends ging es wieder über Dresden, nun wieder mit vorgespannter E-Lok, zurück nach Cottbus. Spätestens jetzt setzten der große Hunger und Durst ein, doch die Vereinsmitglieder hatten vorgesorgt. Im Speisewagen gab es alles so wie früher zu MITROPA-Zeiten. Soljanka und Bockwurst mit Kartoffelsalat, Schmalz- und Eierstullen, Bier aus der Görlitzer Partnerbrauerei und vieles mehr war zu haben, allerdings zu etwas anderen, aber heute durchaus normalen Preisen.
Roland Kwasniok erläuterte in seinen Lautsprecherdurchsagen die Vereinsarbeit und ging auch auf die Kosten einer solchen Zugfahrt ein, die ein sich selbst tragender Verein, dem eine Förderverein angeschlossen ist, zu stemmen hat. Die Zugreisenden ließen sich daher auch nicht länger bitten und füllten die Indianer-Kriegskasse in Form einer alten Ölkanne mit Raschelndem. Der Zugchef bedankte sich anschließend für den halben Tausender und wünschte allen unterwegs Aussteigenden eine gute Heimkehr in ihre Wohnorte. Und dann geschah noch ein Eisenbahnwunder: Der Zug kam eine halbe Stunde früher(!) als geplant in Cottbus an, denn ein Sonderzug fährt zwar auch nach Plan, aber der ist nicht so ernst zu nehmen. Der Zug muss sich dem Regelverkehr unterordnen und wird je nach Verkehrslage „durchgereicht“. „Doch es hätte auch viel später werden können“, dämpfte Roland Kwasniok die Begeisterung der Reisenden, die ihrerseits ihre Abholdienste umdisponieren mussten – sonst wäre der Vorteil beim Absitzen der Zeit nach einem langen Tag auf dem Bahnhof verpufft.
Am nächsten Tag (Sonntag!) war das große Reinemachen der Vereinswagen angesetzt, der schon wieder in vier Wochen, am 15. Juli, als „Rügen-Express“ auf Reisen gehen soll, wofür noch einige Restkarten zu haben sind. Der Fahrt am 22. Juli zu den Krabatfestspielen nach Schwarzkollm ist dagegen bereits ausverkauft.
Peter Becker, 11.06.23
weitere Fotos: https://adobe.ly/3CnzFEE
[1] Die Lok wurde 1943 in Schichau (Elbing/Ostpreußen) gebaut, 1963 vollständig restauriert und den modernen Ansprüchen an ein Zugmittel angepasst. Die letzte Modernisierung ist erst vor wenigen Wochen geschehen, nun gibt es im Führerstand beispielsweise digitale Fahrplananzeigen und -anweisungen und ein Telefon. Als sogenannte Kriegslok gebaut, verfügte sie einst nur über die allerwichtigsten Bauteile. Die Deutsche Reichsbahn ging wohl davon aus, dass auch diese Lok nur kurze Zeit für die Versorgung der Ostfront im Einsatz sein wird, denn Flieger- und Partisanenangriffe dezimierten den Fahrzeugbestand erheblich. Damals wurden im Rahmen der Kriegsproduktion täglich etwa 50 Dampfloks gebaut.
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