
Im Burger Kurpark fällt im ansonsten ebenen Gelände ein kleiner Burgwall auf. Er ist nur 1,50 Meter hoch, aber zieht dennoch Blicke auf sich. Vom Norden her gesehen scheint es erst einmal nur ein Hügelchen zu sein, doch die Südseite besteht aus einer senkrechten Lehm- und Pfostenwand. Die zahlreichen Bohrungen in den Rubinien- und Eichenstämmen ordnet der Kenner sofort den Wildbienen als Unterschlupfsort zu, ebenso die Lehmwand mit zahlreichen größeren und kleineren Öffnungen. „Doch wir wollen auch noch anderen Insekten und Kleintieren einen Lebens- und Schutzraum bieten und haben uns deshalb für diese Burg entschieden“, erklärt Jens Möbert. Er hat mit Frank Pilzecker und weiteren Helfern diese Burg gebaut. Jens Möbert: „Wir wollen dem immer kleiner werdenden Lebensraum unserer heimischen Insekten etwas entgegensetzen und uns für den Schutz der Arten einbringen. Der Wall enthält in seinem Inneren Ziegelbruch und Natursteine, die zahlreiche Hohlräume bilden. Von außen her ist das Innere durch Röhren erreichbar. Gerade im Winter bietet der Innenraum Schutz vor Kälte und Nässe, auch Lurche, Reptilien und andere Kleintiere werden sich darin sicherfühlen.“ Eine dicke Erdschicht deckt alles ab, auf diese kommt in den nächsten Tag noch eine Aussaat von insektenfreundlichen Blühpflanzen.
Eigentlich wollte der Burger Bürgermeister Jürgen Dreger, ebenfalls ein Imkerkollege, dieses Projekt begleiten, doch das Schicksal wollte es anders. Jens Möbert: „Wir widmen diesen Bau unserem Freund und Imkerkollegen Jürgen Dreger. Wir würden uns freuen, wenn die zahlreichen Kurparkgäste und Patienten der anliegenden Reha-Klinik dem Insektentreiben zuschauen, vielleicht Anregungen zum Insektenschutz mit nach Hause nehmen und überhaupt ein wenig mehr über Natur und Naturschutz nachdenken.“
Die Burger Imker hatten die Idee und die Bauanleitung einem gleichnamigen Projekt des Finsterwalder Forschungsinstituts für Bergbaufolgelandschaften e.V. entnommen und auf eigene Kosten umgesetzt. Technik- und Materialunterstützung kam aus den eigenen Reihen, wie etwa durch Frank Pilzecker, dem Geschäftsführer der ASG mbH Krieschow.
Peter Becker, 02.03.25
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