
Andere haben Bücherstübchen, -zellen, -häuschen – Raddusch hat ein Büchertürmchen!

Das seit Jahrzehnten nicht mehr betriebene Radduscher Trafo-Häuschen diente schon verschiedenen Zwecken. Zuletzt hatte der örtliche Heimat- und Trachtenverein darin Trachten und traditionelles Werkzeug ausgestellt. Nicht ganz ohne Berechtigung nannten es die Vereinsmitglieder und Radduscher „Kleinstes Museum Deutschlands“, allerdings ohne den letztlich endgültigen Beweis anzutreten.
Im benachbarten Kindergarten gibt es eine Spielzeug- und Bücher-Tauschbörse. Diese schien bald „aus allen Nähten zu platzen“, was die Fördervereins-Vorstandsmitglieder Christopher Moll und Martin Patrick auf die Idee brachte, wenigstens die Bücher auszulagern. Das Trafo-Häuschen bot sich dazu an, und mit Unterstützung des Ortsbeirats und etwas Fördergeld wurde es entsprechend hergerichtet. Seit Kurzem kann jeder, der Bücher ausgelesen hat und neuen Lesehunger verspürt, sich im Trafohaus bedienen. Christopher Moll: „Jeder darf gut erhaltene Bücher und Zeitschriften möglichst thematisch sortiert in die Regale stellen und sich dort auch bedienen. Wir sind erfreut darüber, dass es geordnet zugeht und wir noch keine Unregelmäßigkeit oder gar Vandalismus festgestellt haben – ein Lob an unsere lesende Gemeinde und unsere Urlaubsgäste!“
Nachts wird vom Nachbar Andreas Scholz die Tür verschlossen, morgens öffnet das Kita-Personal die Tür zum „Büchertürmchen“, wie die ehemalige Trafostation wegen ihrer Bauform nun genannt wird. Claudia Nickol hatte die Idee, dieses mit der wendisch-sorbischen Entsprechung zu ergänzen. Das Büchertürmchen, die zweisprachige Kita „Marjana Domaskojc“ und die Heimatstube befinden sich in unmittelbarer Nachbarschaft und stellen so ein kleines Zentrum gelebter sorbisch-wendischer Tradition dar.






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