Ein Lausitzer Fürst ist immer noch in aller Munde

Eine thematische Einführung zum Fotoworkshop am 18.10.25

Das nach ihm benannte Pückler-Eis ist nahezu jedem bekannt, dabei hat er es gar nicht erfunden, nur seinen Namen hergegeben – aber der hatte es eben in sich, er war eine „Marke“, wie wir heute sagen würden.

Der in unmittelbarer Nähe zum Tierpark gelegene Branitzer Park ist mit dem Wirken des Fürsten Hermann Pückler-Muskau (1785 bis 1871) untrennbar verbunden. Er erbte 1811 die Standesherrschaft Muskau, damals der größte Besitz auf deutschem Gebiet. Mit dem Park in Muskau entwickelte er eine international anerkannte »Handschrift« bei der Gestaltung von Landschaftsgärten nach englischem Vorbild. Seine Inspiration dafür holte er sich auf zahlreichen Reisen innerhalb Europas, Asiens und Nordafrikas.

In Branitz ließ Fürst Pückler ab 1845 das spätbarocke Schloss, einst Herrenhaus seiner Ahnen, umfangreich umbauen und begann in der sandigen und kargen Landschaft noch einmal einen Landschaftspark anzulegen, den er sein „Meisterstück“ nannte.

„In Branitz beginnt Fürst Pückler mit den Arbeiten am Hügelgrab, dem Tumulus, und der Landpyramide, reist wiederholt und führt ein offenes, gastfreundliches Haus. Er steht mit wichtigen Größen aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft seiner Zeit in Kontakt und erhebt – auch durch seinen Lebensstil – Branitz aus seinem provinziellen Dasein. Meisterhaft versteht er es, sich auf jedem Parkett in Szene zu setzen. Selbst seinen Tod inszeniert er durch die Bestattung in der Seepyramide des Branitzer Parks mit einem kräftigen Schlussakkord. Pückler stirbt am 4. Februar 1871 und wird am 9. Februar im Tumulus beigesetzt.“ (©pueckler-museum.de) Seine Gattin Luci verstarb allerdings schon vor Fertigstellung, sie wurde erst  1884 in den Tumulus umgebettet.

Quelle: Wikipedia

Machbuba

Pückler galt als einer der schillerndsten Persönlichkeiten seiner Zeit. Seine Reisen und vor allen Dingen sein gärtnerischen Können brachten ihn Ruhm ein, weniger dagegen sein oft skandalumwobenes Privatleben. Zu Letzterem gehört das Schicksal von „Machbuba“: Die vermutlich um 1846 im abessinischen Hochland Geborene wurde 1837 von Pückler auf dem Sklavenmarkt von Khartum erworben. Er nahm sie zu seiner Reisebegleitung, sie war gebildet und half ihm beim Verfassen seiner Reisenotizen. Die drei Jahre dauernde Rückreise über Syrien und den Balkan soll angeblich ihrer Gesundheit geschadet haben. Nur sechs Wochen nach der Ankunft verstarb sie am 27. Oktober 1840 in Muskau, dort befindet sich heute noch ihre Grabstätte.

Machbubas Grabstätte in Muskau:

Peter Becker, 08.08.25

Über Peter Becker 470 Artikel
Jahrgang 1948, Diplomlehrer, Freier Journalist und Fotograf, Spreewaldkenner

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