Spreewälder Gurkentag in Dürrenhofe

Zu Gast beim „Dürrenhofer“

Hausherr und Gastgeber Uwe Schieban begrüßt im Beisein der Ehrengäste die Besucher des Gurkentages. Von links: Denis Kettlitz, Harald Altekrüger, Heike Zettwitz, Dieter Freihoff, Uwe Schieban, Melanie Kossatz, Moderator Daniel Friedrich, Kai Rückewold .
Heike Zettwitz, stellvertretende LDS-Landrätin, SPN-Landrat Harald Altekrüger, Denis Kettlitz vom Büro des Cottbuser Oberbürgermeisters und Melanie Kossatz beim Standrundgang. (v.l.)

In diesem Jahr fand das Fest rund um die Gurke im Amt Unterspreewald statt, in Dürrenhofe. Die dortige Agrargenossenschaft Unterspreewald e.G., bekannt unter „Der Dürrenhofer“, stellte ihr Betriebsgelände zur Verfügung. Geschäftsführer Uwe Schieban zeigte sich hocherfreut, dass nun endlich auch einmal bei den Erzeugern selbst gefeiert wird und sie so Gelegenheit haben, sich näher vorzustellen. „So wichtig auch unsere Verarbeitungsbetriebe sind, sind doch die Erzeuger das erste Glied der Kette“, sagt Schieban. Er steht dem Betrieb vor, zu dem 100 Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gehören, 5300 Hektar Land zu bewirtschaften sind und 2500 Rinder versorgt werden müssen.

Herzerwärmend: Joseline Kaschke mit ihrem wenigen Tage alte Kälbchen.

Uwe Schieban, von alter Landtechnik begeistert, musste vor Schaulustigen immer wieder den Motor anwerfen, der sich mit sattem Sound und schwarzen Auspuffkringelwolken meldete. Damit tuckerte er, besonders zur Freude der Kinder, über das Festgelände.

Melanie Kossatz, Geschäftsführerin des austragenden Spreewaldvereins e.V. zeigte sich am Abend des Tages von dem überaus großen Publikumsinteresse überrascht: „Wir hatten aufgrund früherer Erfahrungen mit 1000 bis 2000 Besuchern gerechnet, aber erste Schätzungen gehen in Richtung von 6 500 Besuchern. Das erfreut mich und alle meine Mitwirkenden sowie die Aussteller mit ihren 40 Ständen sehr, wir konnten somit viele Menschen erreichen.“ Allerdings gab es durch den hohen Besucherandrang zeitweise Wartezeiten bei der Anreise, als sich Hunderte Autos an der einzigen Parkplatzzufahrt stauten. Lange Schlangen an den Ständen waren ebenso eine Folge des sehr hohen Besucheraufkommens. Nachmittags entspannte sich die Lage dann wieder allmählich.

Beliebt und auch als Fotomotiv begehrt: Gurkendöner, präsentiert von Sandra Pamp

Den Kindern wurde sehr viel geboten, denn gerade sie sollen an die „Nahrungsquellen“ herangeführt werden. Es gab den dicht umlagerten Stand zum Selbsteinlegen von Gurken, die dann auch zum Mitnehmen waren. Manche bastelten sich ein Vogelhaus, wie die 12-jährige Laura Büttner aus Witten (NRW). Die Familie macht in Lieberose Urlaub. „Wir haben einen großen Garten und ich freue mich, wenn ich dort mein erstes selbstgebautes Vogelhaus in einen Baum hängen kann.“ Ihre Mutter Bettina begrüßte die vielen Möglichkeiten auf dem Festgelände: „Da ist für Groß und Klein alles dabei – und alles ohne Eintritt. Da können sich andere Veranstalter mal was abschauen!“

Auch eine im Spreewald urlaubende bayrische Familie fand sich auf dem Festgelände ein: „Wenn wir schon im Gurkenland Urlaub machen, dann wollen wir doch auch mal ganz nah ran an die Gurke!“, klang es aus deren Reihen. Natürlich gehörten auch viele Einheimische zu den Besuchern, wie Helga Rosolek aus Boblitz. „Ich finde es eine geniale Idee, gleich einen Eimer voll Einleger zu erwerben, inklusive der Gewürze und eines beiliegenden Rezepts.“ Und so sah man manchen Herren mal so zwischendurch einen Gurkeneimer zum Parkplatz tragen…

Eine ukrainische Besuchergruppe fand besonders die Gurkenlimonade lecker.

Am Ende des Tages war allerdings noch ein ganz offizieller Termin anhängig, die Staffelübergabe an den nächsten Ausrichter des Gurkentages. Melanie Kossatz übergab den „Stab“, ein Kahnschippchen, an den Höllberghof in Langengrassau. Marlene Ullrich und Dörte Rothe vom Förderverein Naturpark Niederlausitzer Landrücken e.V., zu dem der Höllberghof gehört, nahmen diesen hocherfreut an und versprachen ein ebenso schönes Fest wie das eben erlebte. „Mit Sicherheit wird unser Backhaus einen Mitmach- und Mittelpunkt darstellen, hier darf selbst hergestellter Teig verbacken werden – und die Überbrückung der Wartezeit werden wir durch zahlreiche Angebote verkürzen helfen.“

Melanie Kossatz übergibt den Staffelstab an Marlene Ullrich vom Höllberghof Langengrassau.

Spree-Neiße-Landrat Harald Altekrüger sagte über den Gurkentag: „Spreewald ist viel mehr als Gurke, aber diese ist nun mal unser verkürztes Markenzeichen. Sie zieht, hauptsächlich neben dem ‚Flächendorf‘ Spreewald, ebenfalls Urlauber an, immerhin waren es zuletzt zwei Millionen Übernachtungen.“ Altekrüger ist seit 15 Jahren Vorsitzender des Tourismusvereins Spreewald und mit der touristischen Entwicklung der Region bestens vertraut.

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Peter Becker, 03.08.25

Über Peter Becker 468 Artikel
Jahrgang 1948, Diplomlehrer, Freier Journalist und Fotograf, Spreewaldkenner

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