
















Bei noch hochsommerlichen Temperaturen wurden auf dem Gelände der Missener Grundschule Gehölze in die Erde verbracht. Kinder und Eltern griffen zur Schaufel und füllten die Gruben mit Pflanzerde auf, damit eine lockere Bodenstruktur entsteht. Als Erstes kam eine Salweide in die Erde, gepflanzt vom Vetschauer Stadtverordnetenvorsteher Ulrich Lagemann und der Missener Schulleiterin Petra Pietrus. Mit dabei war Margret Stanicki, die sich in ihrer Freizeit um die Streuobstwiese kümmert.
Die Pflanzung war der Auftakt zu einem Fest rund um den Apfel, organisiert von der in Vetschau ansässigen Spreeakademie, der Arbeitsgemeinschaft „Fallobst“ und der Lindengrundschule Missen, die zeitgleich ihr 70-jähriges Bestehen feierte. Danach lud Sebastian Zoepp, Geschäftsführer der Spreeakademie, zu einem Podiumsgespräch mit dem SPD-Landtagsabgeordneten Wolfgang Roick ein. Janet Richter, Ortsvorsteherin von Missen, Kathrin Zwiebler von der Missener Projekt-AG „Fallobst“ sowie Tony Mudrick, Ortsvorsteher aus Ogrosen, berichteten dort von den vielen positiven Entwicklungen, die durch das Projekt „PartizipNatur“ in ihren Dörfern unterstützt werden. „Wir sind die Macher und wollen in unserem Dorf etwas für die Gemeinschaft tun. Da sind wir froh, wenn die Spreeakademie uns viel von der Bürokratie abnimmt“, so Kathrin Zwiebler.
Alle drei bedankten sich zudem bei Wolfgang Roick und den Mitgliedern im Ausschuss für Strukturentwicklung in der Lausitz für das Engagement bei der Kofinanzierung von „PartizipNatur“. Wolfgang Roick sieht die Landesmittel in Höhe von 300 000 Euro in diesem Projekt hervorragend angelegt: „Jetzt müssen wir mehr auf die Förderung der weichen Faktoren achten. Dazu gehört auch, dass wir das ehrenamtliche Engagement der Menschen vor Ort stärken und uns für zukunftsfähige Dörfer und Städte einsetzen. Als Partner von Vetschau leistet die Spreeakademie dazu einen wichtigen Beitrag.“
Sebastian Zoepp ergänzte: „Wir verstehen uns als Entwicklungspartner von Vetschau und anderen kleinen und mittleren Kommunen der Lausitz. Hier fehlen in den Verwaltungen und in der Zivilgesellschaft oft die Ressourcen und das Fachwissen, um konkrete Projekte anzugehen. Daher werden wir in den nächsten Monaten unsere Kompetenzen verstärkt auch anderen Kommunen anbieten. Wer Interesse hat, kann sich gern jederzeit bei uns melden.“
Der Apfel diente dem Fest eher als ein Symbol, denn an dieser alten Kulturfrucht lässt sich auch ableiten, welchem Umweltstress letztlich alle Obstsorten ausgeliefert sind und mit ihnen die gesamte Natur. Dies bewusst zu machen, war ebenfalls ein Anliegen des Festes. Besucher und insbesondere die Kinder wurden gebeten, ihre Wünsche an die Natur zu formulieren und an einem „Wünschebaum“ zu befestigen.
Dicht umlagert war der Stand von Mathias Bartsch vom Pomologen-Verein e.V.. Er nahm die Bestimmung von mitgebrachten Apfelsorten vor – eine Gelegenheit, die gern wahrgenommen wurde. Ulrich Lagemann aus Raddusch wollte schon immer wissen, wie das schmackhafte Obst aus seinem Garten wirklich heißt. „Nun weiß ich, dass bei uns im Garten der Kaiser Wilhelm steht“, formulierte er lächelnd das Bestimmungsergebnis.
Zum 70-jährigen Schuljubiläum erschien pünktlich im Cottbuser Regia-Co-Work-Verlag eine federführend von Gerda Koppe, einer ehemaligen Lehrerin, gestaltete Schulchronik. Die Geschichte der Missener Schule reicht bis in das Jahr 1691 zurück, das Jubiläum bezieht sich auf den Bau des heute bekannten Schulgebäudes 1955.
Peter Becker, 22.09.25
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