Bienenbaumelbank und -burg im Park

Bei schönstem Herbstwetter trafen sich Burger Imkerfreunde im Kurpark, um bei Sekt und Imbiss ihre kürzlich fertiggestellte Bienenburg einzuweihen. Gerade noch rechtzeitig, bevor der Winter den Insekten, hier besonders den Wildbienen, das Leben schwer macht. Heinz Tscheslog, der Vorsitzende des örtlichen Imkervereins, dankte allen Beteiligten, die sich selbstlos engagierten und viel Freizeit in den Bau des Ensembles investierten.

Die zahlreichen Bohrungen in den Robinien- und Eichenstämmen an der Südseite der Burg ordnet der Kenner sofort den Wildbienen als Unterschlupfsort zu, ebenso die Lehmwand mit zahlreichen größeren und kleineren Öffnungen. „Wir wollen auch den anderen Insekten und Kleintieren einen Lebens- und Schutzraum bieten und haben uns deshalb für diese Burg als Wohnstatt entschieden“, erklärt Jens Möbert, einer der Initiatoren. „Wir möchten dem immer kleiner werdenden Lebensraum unserer heimischen Insekten etwas entgegensetzen und uns so für den Schutz der Arten einsetzen. Der Wall enthält in seinem Inneren Ziegelbruch und Natursteine, die zahlreiche Hohlräume bilden. Von außen her ist das Innere durch Röhren erreichbar. Im Winter bietet der Innenraum Schutz vor Kälte und Nässe, auch Lurche, Reptilien und andere Kleintiere werden sich darin aufhalten.“ Eine dicke Erdschicht deckt alles ab, auf dieser gedeihen insektenfreundliche Blühpflanzen.

 Der Anfang des Jahres verstorbene Burger Bürgermeister Jürgen Dreger war ebenfalls ein engagierter Imker, der dieses Projekt voranbringen wollte, doch das Schicksal meinte es leider anders. Heinz Teschslog: „Ich denke, wir widmen diesen Bau unserem Jürgen. Deshalb haben wir die Burg noch um eine große Sitzbank erweitert, die wir Jürgens Bienenbaumelbank genannt haben. Von einer Bank aus hätte er bestimmt gern dem bunten Insektentreiben zugesehen.“

Kurparkgäste und Patienten der anliegenden Reha-Klinik können nun bei entsprechender Witterung dem Insektentreiben zuschauen. Eine Dokumentationswand informiert über Anlass und Sinn der Bienenburg. Vielleicht nimmt der eine oder andere Parkbesucher Anregungen zum Insektenschutz mit nach Hause, vielleicht regt das Ensemble überhaupt ein wenig mehr zum Nachdenken über Natur und Naturschutz an.

Peter Becker, 19.10.25

Über Peter Becker 472 Artikel
Jahrgang 1948, Diplomlehrer, Freier Journalist und Fotograf, Spreewaldkenner

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