Seit zwei Jahren findet das einst in Burg/Spreewald am jeweils letzten Augustwochenende stattfindende Heimat- und Trachtenfest abwechselnd in den Burger Amtsgemeinden statt. In diesem Jahr richtete aus Anlass seines 575. Geburtstages Dissen/Dešno die Festtage aus. Dissen ist bekannt als Storchen- und Museumsdorf. Höhepunkt war der traditionelle Festumzug durchs Dorf.
Weitere Fotos im Album
Aus der Ankündigung des Amtes Burg:
Dissen-Striesow: Es ist das Jahr 1448, als Wedigo von Kottwitz als Burgvogt in die neuerworbene Herrschaft Cottbus berufen wird. Im September 1449 vererbt er, da er selbst kinderlos ist, in einer Art Testament die Einkünfte von Dissen und drei weiteren Dörfern an seine Brüder Heintz und Hans Kottwitz als Gefolgsleute des Markgrafen. Diese von Gubener Notaren der Hohenzoller ausgestellte Urkunde vom 8. September 1449 gilt als die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Dissen/Desno. Nun feiert der heute als Storchen- und Museumsdorf bekannte Ort seinen 575. Geburtstag und das ganze Amt Burg (Spreewald) feiert mit. Zum zweiten Mal findet das Heimat- und Trachtenfest nicht im „angestammten“ Festort Burg (Spreewald) statt, sondern geht auf Tour. Nicht verzichten muss man auf das beliebte Programm rund um sorbische/wendische Traditionen mit viel Musik und Tanz. Der große Festumzug am Sonntag, dem 25. August, 14 Uhr, gehört dazu, ebenso wie das Hahnrupfen; diesmal ermittelt die Dissener Jugend ihre Erntekönige.
Bauern- und Erntetag
Am Samstag, dem 24. August, zeigt der Heimat- und Trachtenverein aus Burg (Spreewald), wie zu Großmutters Zeiten Kartoffeln gehackt wurden; Kartoffelpuffer inklusive. Die Mitglieder des Traditionsvereins Striesow werfen die 70 Jahre alte Dreschmaschine an und zeigen, wie Getreide gedroschen wird.
Offene Höfe
An beiden Tagen sind die Gäste zu einem Blick hinter die Hoftore eingeladen. Natur und Entspannung mit Alpakas, US-Cars, Wissenswertes über die Mopsfledermaus, Trachtenstickerei, Fischerei und Jägerei sind nur einige Themen auf den offenen Höfen.
Sorbisches/wendisches Fest
„Wenn die Musik aufspielt, vergehen tausend Schmerzen“, sagt ein sorbisches Sprichwort. Auf der Naturbühne hinter dem Heimatmuseum gibt es am Samstag und Sontag ein buntes sorbisches/wendisches Programm, u. a. mit “Drjewjanki”, “Serbska reja”, dem Liederpoeten Pittkunings und am Sonntag auch mit “Pezpolni”.
Auf einem kleinen sorbischen Markt werden Bücher angeboten, es wird gesponnen und gestickt, es werden Porträts gezeichnet, und es sind Informationen über das sorbische/wendische Leben und über den sorbischen Kulturtourismus zu erhalten. Im mittelalterlichen Museumsdorf „Stary lud“ kann man einigen historischen Handwerkern über die Schulter schauen.
Kultur & Traditionen
Auf der großen Bühne gestalten Musiker und Ensembles aus der Region ein buntes Programm. Eröffnet wird das Fest vom Orchester Lausitzer Braunkohle. Eine Modenschau des Spreewälder Modelabels „Wurlawy“ von Sarah Gwiszcz, das Andreas Gabalier Double Kevin, die Chrostwitzer Musikanten und der Chor „Lusica“, die Trachtengruppen aus Zeisig, Ströbitz, Teichland sowie aus dem Alten Land, das Deutsch-Sorbische Ensemble, der Volkstanzkreis „Alte Liebe“ und viele mehr sind zu erleben. Zum Abschlusstanz am Sonntag spielen die Oktoberfestspitzbuben auf.
Familienoase fararic
Auf dem Pfarrhof wartet am Samstag eine bunte verspielte Welt auf alle Kinder und Familien. Von 11 bis 18 Uhr sind sie eingeladen zu verweilen, zu spielen und zu basteln, sich einfach vom Trubel des Festes auszuruhen. Im Erzählzelt werden jeweils zur vollen Stunde biblische Geschichten erzählt bzw. wird aus der wendischen Bibel vorgelesen. Der Pfarrhof bietet auch einen Rückzugsort für junge Mütter mit ihren Babys und einen Wickeltisch.
Quelle: K. Möbes, Amt Burg
Hinterlasse jetzt einen Kommentar