Mit dem Lübbenauer Spielmannszug voran und den Vereinen und Trachtenfrauen im Gefolge, zog der Tross in den Lübbenauer Schlosspark ein. Hauptmann Reinhard Krieg und Manfred Quinte nahmen den Appell der angetretenen Schützenvereine vor der Kulisse des Schlossensembles ab.
In der wiederaufstrebenden Spreewaldstadt fand nach dem verheerenden Weltkrieg am 7. und 8. August 1954 das erste Fest statt. Damals zogen 20 Kutschen mit Darstellungen heimischer Handwerker und Gewerbetreibender durch Lübbenau. In den 1980er Jahren wurde der Umzug durch das Zeigen sorbischer Traditionen erweitert, um letztlich nach der Wende dem wiedererwachten Schützentum ebenfalls breiten Raum zu geben. Höhepunkt seit Jahren ist der traditionelle Kahnkorso. An diese Traditionen erinnerte Lübbenaus Bürgermeister Helmut Wenzel in seiner Eröffnungsrede.
Für seine seit Jahren andauernde Unterstützung und Förderung der Schützentraditionen bekam Helmut Wenzel die Medaille für Verdienste des Brandenburgischen Schützenbundes in Gold verliehen. Der langjährige Schützenkamerad Hans-Joachim Molle bekam die Traditionsmedaille des Brandenburgischen Schützenbundes für seine seit Jahrzehnte andauernde Unterstützung der Vereinsarbeit.
Die Schützenkönige und -königinnen, die im Vorfeld des Festes ermittelt wurden, sind im Jubiläumsjahr bei den Schützenschwestern Caroline Kohl, Kerstin Wilke wurde 1. und Claudia Wanjura 2. Dame. Bei den Schützenbrüdern wurde Karsten Wilke König und Ditmar Schmelter 1. Ritter, Matthias Schmidt wurde 2. Ritter. Bei den Senioren wurde Reinhard Krieg König und Hans-Rudolf Babben 1. und Christian Balke 2. Ritter.
Mit einem Salutschießen wurde das 50. Spreewald- und Schützenfest eröffnet.
Nach der Eröffnung marschierten die heimischen und die eingeladenen Schützenvereine aus den Nachbarstädten zum Kirchplatz ins Festzelt. Nach dem gemeinsamen Gesang der „Märkischen Heide“, intoniert vom Spielmannszug und der Lübbenauer Stadtkapelle, war endlich Gelegenheit, zum gemütlichen Teil des Festes überzugehen. „Hut ab und Uniformjacke auf“ war dann auch der Mittagshitze im Festzelt mehr als angemessen.
Eher zufällig anwesende Touristen und Urlauber nutzten die einmalige Gelegenheit für zahlreiche Fotos, besonders von den anwesenden Trachtendamen, die sich gern zur Verfügung stellten. „Wir waren schon öfter im Spreewald, aber Trachten und Schützenbrüder und -schwestern haben wir hier noch nie gesehen – nun gleich so viele auf einmal“, ließ eine fleißig mit dem Smartphone fotografierende Dame aus Leipzig verlauten.
Kahnkorso
Der sonntägliche Kahnkorso mit 47 Kähnen und mit Tausenden Besuchern an den Ufern zwischen Lübbenau und Lehde stellte bei besten Wetterbedingungen einen würdevollen Abschluss des Jubiläumsfestes dar.
Zum Fotoalbum mit allen Kähnen
Peter Becker, 06.07.24
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