Manche hatten zum Wiedersehen ihr altes T-Shirt dabei: „BSG Motor Vetschau 1954“ steht hinten aufgedruckt, vorn steht Klaus, Jürgen, Hans und wie sie alle heißen, die Vetschauer Handballsportler von 1954. Als 13-, 14-Jährige starten sie damals in eine erfolgreiche Vereinskarriere und spielten im Dreieck Luckau, Lübben und Vetschau. Sie erinnern sich noch gern an ihren ersten Trainer, es war Christoph Eigenwillig, der 2019 verstorbene Lübbenauer AWO-Ehrenvorsitzende. „Er nahm uns ganz schön ran, aber er kümmerte sich um alles ringsum, um Spieltermine und Transport, wir brauchten nie etwas bezahlen“, kam es einstimmig aus der Runde.
Viele der Aktiven von damals trafen sich kürzlich mit ihren Ehefrauen im Spreewald wieder. Organisator Jürgen Kinzelmann hatte viele von damals zu einem mehrtägigen Aufenthalt eingeladen, Fotos wurden angeschaut, gemeinsam Erlebtes aus der Versenkung geholt und über sportliche Erfolge berichtet. Denn wenn es auch die Sportler von damals nach der Schule in alle Richtungen verstreute, blieb ihnen doch die Liebe zum Sport. Die inzwischen über 80-Jährigen sind immer noch in irgendeiner Form aktiv: Jürgen Kinzelmann fährt lange Radstrecken und ist begeisterter Eisbader. Er prägte zuvor Jahrzehnte als Lehrer in Vetschau das außerschulische Sportleben. „Aber nicht nur!“, ergänzt er, „ich war auch im Chor von Paul Bigalski!“ Klaus Kinza spielte über 50 Jahre Handball und hat sich nun dem „bequemeren“ Kegeln verschrieben. Hans Kaufmann hat wie Klaus Kinza in der damaligen LOWA in Vetschau gelernt und baute danach Großmaschinen für Tagebaue in Magdeburg, während sein Sportsfreund in der Heimat blieb und im BKW Kittlitz in der Erwachsenenbildung tätig war, bevor es ihn ins Mecklenburgische zog. In ihrer alten Spreewaldheimat genießen sie vertraute Orte, treffen in der Heimat Verbliebene und wollen sich auf jeden Fall nun wieder öfter sehen – so lange und so oft es noch geht.
Peter Becker, 02.08.22
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