Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten – es kann so einfach sein

Radduscher Bürger und Vereine betätigen sich als Vermittler ökologischer Belange

Für viele Hobbygärtner zählt nur eins: Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten.  Wer selbst anbaut, was er später auf dem Teller haben will, überlegt sich gut, was er eigentlich tut. Er achtet wie kein anderer auf gesunde Kulturen, verzichtet auf Chemie und ordnet seinen Garten im Kreislauf der Natur ein. 

Genauer hinschauen und überlegen, was gut für alle und für die Umwelt ist, steht in der Projektbeschreibung zum „essbaren Dorf Raddusch“. Dieses Projekt wurde im vergangenen Jahr von der Spielvereinigung Raddusch 1924 e. V. gestartet. Der Radduscher Sportverein engagiert sich schon lange für die Entwicklung des Dorfes und hat daher die SPREEAKADEMIE beauftragt, ihn bei der Umsetzung des Projektes zu unterstützen.

Im Rahmen des Projektes werden beispielsweise öffentliche Bereiche von der Dorfgemeinschaft mit essbaren Pflanzen aufgewertet. Zudem gibt es verschiedene Bildungsangebote rings um die Themen „ökologisches Gärtnern und gesunde Ernährung“. So haben schon im letzten Jahr die Kinder der Radduscher Kita Marjana Domaskojc gelernt, wie sie mithilfe der Permakultur ganz einfach Kartoffeln im eigenen Garten anbauen können. Am vergangenen Wochenende fanden sich viele Hobbygärtner im Radduscher Lerngarten ein, um hier mehr über das richtige Beschneiden und die Pflege der eigenen Obstbäume zu erfahren.

Warum all das auch ein kleiner Beitrag zur Gesunderhaltung der Welt sein kann? Weil das Obst und Gemüse oft Tausende Kilometer weit transportiert wird, bevor es im Supermarkt landet. Dafür werden jedes Jahr Unmengen an Diesel und Benzin verbraucht. Mehr Obst und Gemüse aus dem eigenen Garten oder zumindest aus der Region hilft, diese Abhängigkeit zu verringern und ist damit auch ein kleiner Beitrag zum Frieden!

Michaela Murrer, Leiterin der Radduscher Kindereinrichtung, ist glücklich über den Lern- und Lehrgarten, der sich in der Nähe der Einrichtung befindet und für die Kinder ohne großen Aufwand erreichbar ist: „Im Garten gibt es immer etwas zu bestaunen und auszuprobieren. Wachsen Bohnen auf Bäumen? Und wo kommen die dicken Kartoffeln her? Und wie durstig sind eigentlich Tomaten? Wie kommt unser Essen auf den Teller? Die Antworten geben wir Erzieherinnen gern auf die vielen Kinderfragen nach dem Woher des Essens. Es selbst zu erfahren, selbst in der Erde zu wühlen, zu gießen, zu beobachten – und eben auch warten können. Im Lerngarten können sie erfahren, wie viel Zeit und Sorgfalt nötig sind, bis das Essen auf dem Tisch steht. Aus dieser Teilhabe können Wertschätzung, Lust und Freude an Lebensmitteln wachsen. Und die selbst gemachten Pommes oder Chips schmecken nicht nur besser, sondern sind sicher auch gesünder“.

Die SPREEAKADEMIE führt regelmäßig Schulungen und Workshops durch. Veranstaltungshinweise und Informationen: essbares-dorf-raddusch.de

Peter Becker, 17.03.22

Über Peter Becker 359 Artikel
Jahrgang 1948, Diplomlehrer, Freier Journalist und Fotograf

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