Hexentanz in der Slawenburg Raddusch – ein Rückblick

Nach zehn Tagen ging am Sonntag das Festival zu Ende, letztmalig wurden Tagessieger prämiert, gleichzeitig wurden die Gewinner der Hauptpreise gezogen: Die jeweiligen Startnummern der Tagessieger kamen in eine alte Schüssel, jeweils ein Kind aus dem Publikum rührte ordentlich um und griff tief hinein. Jurysprecher Manfred Kliche las die Gewinner der Hauptpreise (Familienreisen nach Wien, London und Florida) vor. Der Hauptpreis ging an Jana Gaubitz aus Münchenbernsdorf, sie darf sich auf die Floridareise freuen. Mit ihrem ebenfalls kostümierten Partner Andre Neustadt war sie als nordisch-keltische Schamanin aufgetreten. „Als wir von der Veranstaltung erfuhren, haben wir spontan ein paar Urlaubstage im Spreewald gebucht. Dadurch konnten wir mehrere Tage das Festival besuchen und uns von der Ausstellung in der Slawenburg noch zusätzliche Inspiration holen – und dabei natürlich noch ein Auge auf die Konkurrenz werfen“. Jana Gaubitz hatte sich vor zehn Jahren dieser Szene verschrieben und in der Folgezeit ihr Kostüm immer weiter vervollkommnet.

Platz 1: eine Reise nach Florida/Orlando (Jana Glaubitz)

Den zweiten Platz belegten Stephanie Szonn mit Tochter Cecil Joelle (13) als Elfen aus Teichland. Beide hatten erst kurzfristig von der Veranstaltung erfahren und sich spontan zur Teilnahme entschieden. „Ich bin sofort losgefahren und habe eingekauft: Tüllröcke, Blumen, Wimpern, Elfenohren, Haarkranz, Blätter, Glitzer, Schminke. Bis zum späten Abend hat es gedauert, bis alles vernäht war und passte. Unsere Tagesplatzierung wurde nun durch den Gesamtzweiten gekrönt – wir sind allen unendlich dankbar, dem Veranstalter und auch ein wenig uns selbst, weil wir so spontan waren“!

Platz 2: Eine Reise nach London (Stefanie und Cecil Szonn)

Der dritte Preis ging an Andre Hößelbarth aus Garitz.

Vetschaus Bürgermeister Bengt Kanzler war am letzten Tag Jury-Mitglied und hatte so Gelegenheit, das Festivalgeschehen hautnah mitzuerleben und auch schon erste Gedanken zu entwickeln. „Für mich, für uns als Stadt, ist es von größter Wichtigkeit, die Slawenburg in die Gesamtentwicklung Vetschaus stark einzubeziehen. Die riesigen Außenflächen und der Burgwall mit dem Innenhof rufen förmlich nach Bespielung. Mit dem Festival ist ein Kurswechsel erfolgt, weg vom nur rein Fachwissenschaftlichen hin zur Wissenschaft mit Unterhaltung“, sagt Bengt Kanzler. „So gesehen, kann es eigentlich nur eine Fortsetzung geben, aber wir müssen uns auch noch die Zahlen anschauen, denn die Besucherresonanz blieb etwas unter den Erwartungen zurück“, ergänzt er noch. Er weiß starke Leute an seiner Seite, wie den Geschäftsführer der REG Vetschau, Bernhard Gigacher und den Burgleiter Jens Lipsdorf.

Der Radduscher Tourismusvereinsvorsitzende Frank Zeugner, ebenfalls Mitglied der Jury: „Ich war jeden Tag aufs Neue beeindruckt von der Kreativität, Einfallsreichtum und Mut der Wettbewerbskandidaten – ich ziehe meinen Zaubermeisterhut! In Vorbereitung des Festivals konnte ich meine Erfahrungen bei der Planung und Durchführung der 725-Jahrfeier von Raddusch mit einbringen und den Veranstalter unterstützen. Eine Vielzahl von örtlichen Unternehmen konnten ihre Leistungen und Lieferungen auf dem Festival platzieren und haben zum Erfolg der Veranstaltung beigetragen. Als mein persönliches Resümee kann ich dem Veranstalter nur für seine Organisation und den Mut zum Risiko gratulieren. So eine neue Veranstaltung an der Slawenburg Raddusch zu etablieren, bedarf einer gewissen Erfahrung aber auch einer Vision zur Zukunft rund um die Slawenburg Raddusch“.

Der Radduscher Ortschronist Manfred Kliche, nahezu ständiges Jury-Mitglied und in dieser Funktion Burgsprecher: „Ich freue mich sehr darüber, dass viele Eltern ihre Kinder einbezogen haben und gemeinsam sich dem Wettbewerb stellten“. Für ihn war es ein sehr gelungenes Fest, trotz aller Startschwierigkeiten, die allerdings wetterbedingt waren. Den Machern könne nicht genug gedankt werden. „Nur schade, dass unsere Einheimischen so wenig Gebrauch von diesem Event gemacht haben“, ergänzt er noch.

s.a. slawenburg-raddusch.de

Peter Becker, 01.11.21

Über Peter Becker 359 Artikel
Jahrgang 1948, Diplomlehrer, Freier Journalist und Fotograf

Ersten Kommentar schreiben

Antworten

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.


*


Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.