Marderhunde im Spreewald

Schwaneneltern wehren erfolgreich einen Marderhund (re.) ab.

Marderhunde, auch Tanuki oder Enok genannt, sind Neusiedler (Neozoon) und stammen aus Fernost. In Deutschland wurden 1960 die ersten Exemplare gesichtet. Er gehört zu den Hundeartigen, sieht aber eher Waschbär und Dachs ähnlich. Der Marderhund ernährt sich vor allen Dingen von Insekten und Kleinsäugern, besonders den bodennahen, er verschmäht kein Aas und ist wenig wählerisch. Er ist kein ausgesprochener Jäger, eher ein „Sammler“. Der beobachtete Angriff auf Schwaneküken, auch Dunen genannt (s. Foto), war nicht von allzu großer Agressivität gekennzeichnet. Das Tier gab wegen des heftigen Widerstands der Elterntiere bald auf und zog sich auf einen sicheren Beobachtungspunkt zurück, den er dann auch bald verließ.

Wegen der Schäden, die der Marderhund an zahlreichen Bodenbrütern anrichtet, unterliegt er, ebenso wie Waschbär und Mink, dem Jagdrecht. Er hat keine natürlichen Feinde, lediglich die Welpen können Greifen oder Füchsen zum Opfer fallen. Jährlich bringt er 7 bis 9 Junge zur Welt.

Eine Besonderheit, die auf sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet zurückzuführen ist, ist sein Totstellreflex: Wenn Marderhunde nicht in einen Bau flüchten oder sich verstecken können, bleiben sie mit geöffneten Augen starr liegen. Dieses Verhalten könnte eine Schutzwirkung gegenüber den vor allem auf Bewegung reagierenden großen Katzen im ursprünglichen Verbreitungsgebiet sein.

Über Peter Becker 359 Artikel
Jahrgang 1948, Diplomlehrer, Freier Journalist und Fotograf

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