Ein Virus legt den Spreewaldtourismus lahm

Die Vorbereitungen zum Saisonstart 2020 waren bereits angelaufen, als ein Virus alle Pläne zunichte machte und viele touristische Einrichtungen in eine schwierige Lage brachte.

Eine noch nicht abgeschlossene chronologische Abhandlung.

Als am 27. Januar 2020 der erste Covid-19-Fall in Deutschland auftrat, wurde das von der Allgemeinheit noch nicht sonderlich ernst genommen. Doch nach und nach breitete sich das Virus aus, Eindämmungsmaßnahmen wurden erforderlich. Dazu gehörte die am 10. März erlassene Verordnung des Verbots von Großveranstaltungen – ein erster Hinweis, auf mögliche Auswirkungen auch auf den Spreewaldtourismus. Hinzu kamen Verordnungen zur Kontakteinschränkung und damit das Aus für Gaststätten und Beherbergungen. Das Osterfest, in der wendischen Niederlausitz von besonderer Bedeutung, fiel aus, ebenso der Kirchbesuch und andere Veranstaltungen. Eierbemalung mit Sicherheit

Ab dem 24. April musste ein Mund-Nasenschutz im öffentlichen Verkeher und im Handel getragen werden. Mit dieser Maßnahme war praktisch jeder Bürger in das Epedemiegeschehen eingebunden, es war bei ihm angekommen. Hinzu kamen Schließungen von Schulen und Kindergärten – Homeoffice und Homeschooling mit weitreichenden Einschränkungen für die Familien waren die Folge.

Das konsequente Vorgehen gegen die Pandemie zeitigte gewisse Erfolge, sodass erste Lockerungen genehmigt werden konnten, darunter der schrittweise Aufnahme des Schulbesuchs ab 4. Mai.

Für den Spreewald bedeuteten die Lockerungen, dass bei Einhaltung von Mindestabständen auch wieder Kahn- und Paddelbootfahrten möglich sein können: Mehr zu Kahnstart, der etwas übereilt genehmigt wurde.

Am Himmelfahrtstag (20. Mai) erfuhren die Abstandsregelungen ihre erste Bewährungsprobe, denn die Besucher nutzten die Regellockerungen, begünstigt durch schönes Wetter, für einen ersten Ausflug in den Spreewald:

Die Paddelbootverleiher durften schon ein paar Tage früher die ersten Boote ausgeben: Bootsverleih Franke

Die gastronomischen Einrichtungen durften ab dem 15. Mai wieder unter strengen Auflagen Gäste bewirten. Dazu gehört eine Datenerfassung zwecks Rückverfolgung im Falle eines Infektionsauftritts sowie eine strenge Abstandsregelung. Am Beispiel des Hotels Radduscher Hafen ist dies näher beschrieben worden.

Chronik der Ereignisse im Spreewald (Fortschreibung):

17. MärzEinstellung des eben begonnenen Kahnfahrbetriebes, letzte Fahrt ab Holzgrabenhafen: Torsten Krex
22. AprilDer Besuch von Museeen und Spielplätzen wird unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregelungen erlaubt.
30. AprilPaddelbootverleih/Paddelbootverkehr wieder erlaubt, ebenso der Fahrradverleih
8. MaiDie drei Spreewaldlandkreise erteilen die Genehmigung von eingeschränkten Kahnfahrten ab 9. Mai: Dennoch starteten die meisten Lübbenauer Häfen erst am 14. Mai, mit Ausnahme des Holzgrabenhafens, der am 9. Mai startete. Mehr zu Kahnstart
9. MaiGeschäfte werden wieder geöffnet, Einkauf nur mit Mundschutz
ab 15. MaiAufnahme des Gaststättenbetriebes unter Auflagen
ab 25. Mai Organisierte Radtouren werden wieder erlaubt
ab 26. MaiBeherbergungen unter Auflagen möglich (Einhaltung Abstandsregelungen, kein Buffetbetrieb usw.)
ab 28. MaiEröffnung Fitnessstudios mit Distanzgebot, Vermeidung Nutzung sanitärer Gemeinschafstanlagen
ab 13.Juni Eröffnung der Indoorbäder, wie Spreewelten in Lübbenau und Therme in Burg
bis 30. AugustVerbot sämtlicher Großveranstaltungen im Spreewald (Sagennacht, Spreewaldfest, Folklorelawine, Stadtfeste, Aquamediale u.a.)

Eine ausführliche Pandemie-Chronik findet sich auf der Webseite des Bundesgesundheitsministeriums

Spezielle Regelungen für Berlin und Brandenburg wurden vom rbb dokumentiert: Zur Chronik

Eine Fotodokumentation über die Coronazeit im Spreewald finden Sie in meinem Dropboxordner.

Peter Becker, 24.05.2020

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Jahrgang 1948, Diplomlehrer, Freier Journalist und Fotograf

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