Die schlaue Schleiereule

Eulenberingung

Ausgerechnet den Spitzboden des Vetschauer Weißstorchzentrums, ein Stützpunkt der NABU, hat sich ein Schleiereulenpaar ausgesucht – und war damit bei den Naturschützern genau an der richtigen Stelle. Allerdings mit 20-jähriger Verspätung. Bernd Elsner vom NABU-Regioanlverband Calau: Wir haben damals schon an eine Nisthilfe für Höhlenbrüter gedacht und eine Einflugluke unter dem Dachfirst geschaffen. Aber sie ist nie angenommen worden – bis zu diesem Jahr!“ Frisches Gewölle und Kot am Hausgiebel ließ die Naturschützer doch mal nachschauen: In der Nistkiste befanden sich vier fast schon flügge Schleierohreulenküken. Der Vogelberinger Klaus-Peter Kodseleck  wurde gebeten, kurzfristig eine Beringung vorzunehmen, was auch gelang. Nun tragen die Tiere die Kennung der Vogelwarte Hiddensee, der Zentrale für sämtliche Beringungsaktionen. Seit 1930 werden tausende Vögel beringt und dort registriert. Winfried Böhmer: „Wir erwarten Hinweise auf Zug- und Wanderverhalten, letztlich auch über die Lebensdauer.“   Früher war die Schleiereule ein häufiger Kulturfolger der Menschen. Sie brütete in Stallungen und Scheunen, die oft mit Einflugöffnungen („Uhlenlöcher“) versehen waren, da die Eule als Mäusejäger geschätzt wurde. Mit dem Rückgang alter Gebäude und dem Entstehen neuer Stallanalagen ohne Nistmöglichkeiten, ging auch der Bestand etwas zurück, gilt aber als noch nicht gefährdet.

Mit der Schockstarre schützen sich die Tiere vor Angreifern – aber erfolglos vor Beringern
Über Peter Becker 359 Artikel
Jahrgang 1948, Diplomlehrer, Freier Journalist und Fotograf

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